Fernand Holweck

Fernand Holweck

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Fernand Holweck beim Aufbau einer Triode

Fernand Holweck (* 21. Juli 1890 in Paris; † 24. Dezember 1941 ebenda) war ein französischer Physiker und Widerstandskämpfer.

Leben

Holweck wurde am 21. Juli 1890 in einer elsäßischen Familie geboren.[1] Er studierte an der ESPCI, wo er einen Doktortitel erwarb[2] und als persönlicher Assistent von Marie Curie arbeitete.[1] Während seiner Militärzeit arbeitete er unter Leitung von Gustave-Auguste Ferrié an der Radiostation des Eiffelturms. 1913 trat er in das Labor von Marie Curie am Radium-Institut ein.

Im Ersten Weltkrieg arbeitete er zusammen mit Maurice de Broglie am Marineforschungszentrum in Toulon unter Paul Langevin über Ultraschall zur Erkennung von U-Booten. 1919 kehrte Holweck an das Radium-Institut zurück, wo er 1922 seinen Doktortitel machte. Später wurde er Professor an der Fakultät zu Paris. 1938 wurde er Leiter der Forschungsabteilung des CNRS.[1]

1941 engagierte sich Holweck in der Résistance für die Beschaffung von falschen Papieren. Er wurde am 11. Dezember 1941 von der Gestapo gefangen und starb unter der Folter am 24. Dezember 1941.[3][4]

Er ist der Vater der Schriftstellerin Agnès Rouzier.

Forschung

Fernand Holweck begründete in seiner Doktorarbeit 1920 die Kontinuität zwischen der UV- und Röntgenstrahlung. Für seine Experimente baute er eine neuartige Molekularpumpe, die Holweckpumpe[5]. Im Jahr 1923 experimentierte er mit einem leistungsstarken Sender an der Spitze des Eiffelturms. Mit Pierre Lejay schaffte er es mit einem inversen Pendel in einer evakuierten Glasampulle die Schwerkraft mit hoher Genauigkeit zu bestimmen.

1926 entwickelte er mit Édouard Belin eines der ersten Fernsehgeräte. Außerdem gehört er zu den Ersten, die sich mit den Wirkungen elektromagnetischer Strahlung auf lebende Zellen beschäftigten.

Nachwirkung

Zur Erinnerung an Holweck stifteten die Société française de physique und das Institute of Physics 1945 den Holweck-Preis, der seit 1946 jährlich verliehen wird.[6] 1986 wurde eine Straße in Paris nach ihm benannt und 1988 ein technisches Gymnasium, das auch ein kleines Holweck-Museum unterhält.[1]

Literatur

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3
  2. Les ingénieurs de la 26e promotion de l’ESPCI. In: espci.org. École supérieure de physique et de chimie industrielles de la ville de Paris, abgerufen am 4. März 2013 (Lua-Fehler in Modul:Multilingual, Zeile 149: attempt to index field 'data' (a nil value)).
  3. Raconte-moi la radio. Fernand Holweck. In: dspt.perso.sfr.fr. Abgerufen am 4. März 2013 (Lua-Fehler in Modul:Multilingual, Zeile 149: attempt to index field 'data' (a nil value)).
  4. Archives du musée Curie. Holweck, Fernand (1890-1941). In: Calames. Abgerufen am 4. März 2013 (Lua-Fehler in Modul:Multilingual, Zeile 149: attempt to index field 'data' (a nil value)).
  5. Karl Jousten (Hrsg.): Wutz Handbuch der Vakuumtechnik, 10. Auflage 2010, Vieweg+Teubner, ISBN 978-3-8348-0695-6, S. 384
  6. The Holweck medal and prize. In: iop.org. Institute of Physics, abgerufen am 4. März 2013 (Lua-Fehler in Modul:Multilingual, Zeile 149: attempt to index field 'data' (a nil value)).

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