Ernst Gumlich: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Ernst ''Carl Adolph'' Gumlich''' (* [[23. April]] [[1859]] in [[Ahorn (bei Coburg)|Ahorn]]; † [[12. Februar]] [[1930]] in [[Berlin]]) war ein deutscher [[Physiker]].  
'''Ernst ''Carl Adolph'' Gumlich''' (* [[23. April]] [[1859]] in [[Ahorn (bei Coburg)|Ahorn]]; † [[12. Februar]] [[1930]] in [[Berlin]]) war ein deutscher [[Physiker]].


Sein Vater Johann Karl Ernst Gumlich (* 1816) war Pfarrer in Heldrich und Ahorn und ab 1868 Oberpfarrer von Neustadt.
Sein Vater Johann Karl Ernst Gumlich (* 1816) war Pfarrer in Heldritt und Ahorn und ab 1868 Oberpfarrer von Neustadt.


Er studierte ab Ostern 1878 [[Physik]], [[Mathematik]] und [[Naturwissenschaft]]en in [[Friedrich-Schiller-Universität Jena|Jena]], [[Eberhard Karls Universität Tübingen|Tübingen]] und Berlin. 1883 legte er in Berlin das Oberlehrerexamen ab und 1885 [[Promotion (Doktor)|promovierte]] er in Jena zur "Theorie der Newtons̉chen Farbenringe im durchgehenden Lichte". Ab 1887 war er Mitarbeiter an der [[Physikalisch-Technische Bundesanstalt#Geschichte|Physikalisch Technischen Reichsanstalt]] in Berlin. 1898 wurde er Professor und Leiter des dortigen magnetischen Laboratoriums. Er wurde zum Geheimen Regierungsrat ernannt.
Er studierte ab Ostern 1878 [[Physik]], [[Mathematik]] und [[Naturwissenschaft]]en in [[Friedrich-Schiller-Universität Jena|Jena]], [[Eberhard Karls Universität Tübingen|Tübingen]] und Berlin. 1883 legte er in Berlin das Oberlehrerexamen ab und 1885 [[Promotion (Doktor)|promovierte]] er in Jena zur "Theorie der Newtons̉chen Farbenringe im durchgehenden Lichte". Ab 1887 war er Mitarbeiter an der [[Physikalisch-Technische Bundesanstalt#Geschichte|Physikalisch Technischen Reichsanstalt]] in Berlin. 1898 wurde er Professor und Leiter des dortigen magnetischen Laboratoriums. Er wurde zum Geheimen Regierungsrat ernannt.


Gumlich untersuchte hauptsächlich [[Magnetismus|magnetische]] [[Werkstoff]]e bei Wechselmagnetisierung wie den Verlauf der [[Wirbelstrom]]- und [[Hysterese (Physik)|Hysterese]]severluste. Er entwickelte auch Messmethoden für magnetische Eigenschaften wie die ''Joch-Isthmus-Methode'' und verbesserte das [[Epsteinrahmen|Epstein-Verfahren]].  
Gumlich untersuchte hauptsächlich [[Magnetismus|magnetische]] [[Werkstoff]]e bei Wechselmagnetisierung wie den Verlauf der [[Wirbelstrom]]- und [[Hysterese (Physik)|Hysterese]]severluste. Er entwickelte auch Messmethoden für magnetische Eigenschaften wie die ''Joch-Isthmus-Methode'' und verbesserte das [[Epsteinrahmen|Epstein-Verfahren]].


Er erkannte die Parallelität der [[ferromagnetisch]]en Eigenschaften vor allem mit der elektrischen [[Leitfähigkeit]]. Im Sommer 1900 entdeckte er, dass bereits ein geringer Zusatz von [[Silizium]] im Eisen den elektrischen [[Spezifischer Widerstand|spezifischen Widerstand]] vervielfachte und somit die Wirbelstromverluste, bei gleichbleibenden [[Permeabilität (Magnetismus)|magnetische Eigenschaften]], deutlich gesenkt werden konnten. Er regte die Walzwerke zur Herstellung ''legierter Bleche'' ([[Elektroblech|Dynamoblech]]) an.<ref> [http://www.lwe.rub.de/fhy/magnetik/m-verlu2.htm Lehrstuhl für Werkstoffe und Nanoelektronik, Uni Bochum, Dielektrika und Magnetika]</ref>
Er erkannte die Parallelität der [[ferromagnetisch]]en Eigenschaften vor allem mit der elektrischen [[Leitfähigkeit]]. Im Sommer 1900 entdeckte er, dass bereits ein geringer Zusatz von [[Silizium]] im Eisen den elektrischen [[Spezifischer Widerstand|spezifischen Widerstand]] vervielfachte und somit die Wirbelstromverluste, bei gleichbleibenden [[Permeabilität (Magnetismus)|magnetische Eigenschaften]], deutlich gesenkt werden konnten.<ref>{{Literatur |Titel=Einführung in die Sonderstahlkunde |Autor=Ed. Houdremon |Datum=1935 |Verlag=Springer |Fundstelle=S. 153 |Online=[https://books.google.es/books?id=8KykBgAAQBAJ&pg=PA153&lpg=PA153&dq=Gumlich+Silizium+Eisen+Widerstand&source=bl&ots=BdsTZNPzhY&sig=zZGOUB_G_Svbp88yd93m0FlxHz8&hl=es&sa=X&ved=0ahUKEwignrOnjcLZAhVLbRQKHR5rDVUQ6AEIOzAB#v=onepage&q=Gumlich%20Silizium%20Eisen%20Widerstand&f=false Google Books]}}</ref> Er regte die Walzwerke zur Herstellung ''legierter Bleche'' ([[Elektroblech|Dynamoblech]]) an.<ref>{{Internetquelle |url=https://public.ptb.de/files/download/56d6a9c2ab9f3f76468b45ab |titel=Lebenswege von PTR-Mitarbeitern nach dem Krieg |autor=Peter Bussemer, Kurt Häßner, Gudrun Häßner, Martin Roth |werk=PTB-Mitteilungen '''123''' Heft 1, S. 65 |datum=2013 |sprache=de |format=pdf |zugriff=2018-02-25}}</ref>


Gumlichs Grab befindet sich auf dem [[Südwestkirchhof Stahnsdorf]].
Gumlichs Grab befindet sich auf dem [[Südwestkirchhof Stahnsdorf]].

Aktuelle Version vom 29. Dezember 2018, 16:14 Uhr

Ernst Carl Adolph Gumlich (* 23. April 1859 in Ahorn; † 12. Februar 1930 in Berlin) war ein deutscher Physiker.

Sein Vater Johann Karl Ernst Gumlich (* 1816) war Pfarrer in Heldritt und Ahorn und ab 1868 Oberpfarrer von Neustadt.

Er studierte ab Ostern 1878 Physik, Mathematik und Naturwissenschaften in Jena, Tübingen und Berlin. 1883 legte er in Berlin das Oberlehrerexamen ab und 1885 promovierte er in Jena zur "Theorie der Newtons̉chen Farbenringe im durchgehenden Lichte". Ab 1887 war er Mitarbeiter an der Physikalisch Technischen Reichsanstalt in Berlin. 1898 wurde er Professor und Leiter des dortigen magnetischen Laboratoriums. Er wurde zum Geheimen Regierungsrat ernannt.

Gumlich untersuchte hauptsächlich magnetische Werkstoffe bei Wechselmagnetisierung wie den Verlauf der Wirbelstrom- und Hystereseseverluste. Er entwickelte auch Messmethoden für magnetische Eigenschaften wie die Joch-Isthmus-Methode und verbesserte das Epstein-Verfahren.

Er erkannte die Parallelität der ferromagnetischen Eigenschaften vor allem mit der elektrischen Leitfähigkeit. Im Sommer 1900 entdeckte er, dass bereits ein geringer Zusatz von Silizium im Eisen den elektrischen spezifischen Widerstand vervielfachte und somit die Wirbelstromverluste, bei gleichbleibenden magnetische Eigenschaften, deutlich gesenkt werden konnten.[1] Er regte die Walzwerke zur Herstellung legierter Bleche (Dynamoblech) an.[2]

Gumlichs Grab befindet sich auf dem Südwestkirchhof Stahnsdorf.

Literatur

  • Walter Fritz: Gumlich, Ernst. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 7, Duncker & Humblot, Berlin 1966, ISBN 3-428-00188-5, S. 304 f. (Digitalisat).

Einzelnachweise

  1. Ed. Houdremon: Einführung in die Sonderstahlkunde. Springer, 1935, S. 153 (Google Books).
  2. Peter Bussemer, Kurt Häßner, Gudrun Häßner, Martin Roth: Lebenswege von PTR-Mitarbeitern nach dem Krieg. (pdf) In: PTB-Mitteilungen 123 Heft 1, S. 65. 2013, abgerufen am 25. Februar 2018.

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