Dieter Lichtenknecker

Dieter Lichtenknecker

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Dieter Lichtenknecker (* 12. März 1933; † 26. August 1990) war ein deutscher Amateurastronom, Feinoptiker und Unternehmer.

Lichtenknecker entwickelte und produzierte hochwertige astronomische Teleskope und Zubehör (Geräte) für Amateurastronomen und Profiastronomen (Sternwarten). Einen Qualitätsunterschied gab es nicht. Ein kleineres Amateurteleskop wurde mit der gleichen Präzision hergestellt wie ein größeres Instrument für eine Sternwarte. In Deutschland waren Lichtenknecker-Teleskope über den Kosmos-Verlag bis Anfang der 1980er Jahre erhältlich. Lichtenknecker Produkte waren danach nur noch direkt zu bestellen. Von ihm wurde die Datenbank veränderlicher Sterne ins Leben gerufen und bis zu seinem Tod bearbeitet. Diese Lichtenknecker Database[1] und einige seiner Geräte wurden nach ihm benannt.

Leben

Dieter Lichtenknecker war schon als Jugendlicher leidenschaftlicher Amateurastronom. Er war gelernter Feinoptiker, seine Ausbildung erhielt er bei den Askania Werken Berlin, die zu dieser Zeit noch astronomische Großinstrumente für Südamerika baute. Ab 1950 beobachtete er als Mitglied der neu gegründeten Bundesdeutschen Arbeitsgemeinschaft für Veränderliche Sterne (BAV) am Wilhelm-Foerster-Institut Berlin (später Wilhelm-Foerster-Sternwarte) spezielle kurzperiodische Bedeckungsveränderliche und pulsationsveränderliche Sterne. Mit der visuellen Helligkeitsschätzung und instrumentellen Messung von Helligkeiten an Veränderlichen Sternen sollte er sich sein Leben lang beschäftigen.

Hans Vehrenberg wünschte sich von Lichtenknecker eine Schmidt-Kamera für die Aufnahmen zu einem seiner Bücher (Mein Messier-Buch). Das war die Gründungsidee von Lichtenknecker Astro-Optik 1959 in Weil der Stadt. Hans Vehrenberg half ihm bei der Gründung,[2] indem er zur Erstausstattung der Werkstatt eine optische Schleifmaschine beisteuerte.[3]

Von 1970 bis 1972 betrieb Lichtenknecker eine neue Firma für optische Geräte in Berlin. Ab 1973 lebte und arbeitete er in Hasselt (Belgien). Er gründete dort die Firma Lichtenknecker Optics. Soweit es seine Zeit erlaubte, betätigte er sich aktiv in der BAV. Trotz seiner schweren und unheilbaren Krankheit widmete er sich dem Aufbau der nach ihm benannten Datenbank für kurzperiodische Veränderliche Sterne. Lichtenknecker war verheiratet. Er verstarb 1990.

Geräte von Lichtenknecker

Datei:Lichtenknecker kl.jpg
Lichtenknecker FH 200 f/15 (in Bildmitte) und Lichtenknecker FH 90 f/15 (rechts im Bild) auf einer Lichtenknecker Montierung M 145 in der Volkssternwarte Hannover.
Lichtenknecker Objektiv AK 90/1300

Die optischen Geräte von Dieter Lichtenknecker erhielten eine große Anerkennung. Sie werden auch heute noch genutzt, diskutiert und vertrieben.[4] Besonders bekannt sind:

  • Lichtenknecker AK-Objektive und -Fernrohre
  • Lichtenknecker FH-Objektive und -Fernrohre
  • Lichtenknecker HA–Objektive und -Fernrohre
  • Lichtenknecker / Kosmos System 64. Modulares System zum Aufbau von Fernrohren, zusammen mit Kurt Knapp entwickelt.
  • Lichtenknecker MPT-200 und MPT-300. Ein Schmidt-Cassegrain mit Wechseloptik und Öffnungsverhältnissen von f/2 bis zu f/13.3.
  • Lichtenknecker FFC Flatfieldkameras. Eine Schmidt-Cassegrain-Astrokamera, deren hohe Qualität durch eine nahezu planare Abbildungsfläche erreicht wird.[5]

Benennungen nach Lichtenknecker

Die Lichtenknecker Database der Bundesdeutschen Arbeitsgemeinschaft für Veränderliche Sterne geht auf Lichtenknecker zurück. Sie katalogisiert nach physikalischen und messtechnische Prinzipien die Beobachtungen an veränderlichen Sternen.[1] Außerdem legt sie die Messbedingungen fest und führt die Kamera als objektiven Beobachter ein. Sie wurde 1980 von der BAV akzeptiert, modifiziert und angewendet.[6] Sie steht online zur Verfügung.[7]

Weblinks

Einzelnachweise

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