Chien-Shiung Wu

Chien-Shiung Wu

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Chien-Shiung Wu

Chien-Shiung Wu[1] (chinesisch {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value), Pinyin {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value); * 31. Mai 1912 in Shanghai, Republik China;[2] † 16. Februar 1997 in New York City, Vereinigte Staaten) war eine chinesisch-amerikanische Physikerin.

Leben

Chien-Shiung Wu wurde als Tochter eines Schulrektors geboren und wuchs in Liuhe in der Provinz Jiangsu auf. Sie verließ ihre Heimat nach ihrem Physik-Studium an der Nationalen Universität in Nanjing (Abschluss 1934) im Alter von 23 Jahren 1936, um an der Universität von Kalifornien in Berkeley 1940 zu promovieren. Dort arbeitete sie bei Ernest Orlando Lawrence. In Berkeley lernte sie ihren chinesischen Kollegen Luke Chia-Liu Yuan (1912–2003) kennen, den sie 1942 heiratete und mit dem sie einen Sohn (Vincent Yuan) bekam, der ebenfalls Physiker wurde. Ihr Ehemann stammte aus Peking und war ein Enkel des ersten chinesischen Präsidenten Yuan Shikai. Er arbeitete am Brookhaven National Laboratory.[3]

Ab 1943 forschte und lehrte Chien-Shiung Wu an der Columbia University in New York und war bis 1944 am Manhattan-Projekt zum Bau der Atombombe beteiligt mit Untersuchungen über Isotopentrennung durch Gasdiffusion. Von 1946 bis 1952 beschäftigte sie sich mit dem Beta-Zerfall. 1952 war sie Associate Professor und 1958 mit einer vollen Professur an der Columbia University. 1973 wurde sie dort Pupin Professor of Physics und 1980 ging sie in den Ruhestand.

1957 gelang Chien-Shiung Wu in dem nach ihr benannten Wu-Experiment (durchgeführt am National Bureau of Standards) der Nachweis der Paritätsverletzung bei schwachen Wechselwirkungen und damit der empirische Nachweis für die Hypothese von Tsung-Dao Lee und Chen Ning Yang. Diese hatten 1956 die Theorie veröffentlicht, dass in der Elementarteilchenphysik eine Vertauschung von rechts und links einen Unterschied machen kann, d.h. bei einer räumlichen Spiegelung müssen Original und Spiegelbild nicht immer ununterscheidbar sein (Paritätsverletzung). Dabei hatten sie auch mehrere spezielle Experimente vorgeschlagen. Die Entdeckung der Paritätsverletzung im Experiment von Wu wurde kurz darauf durch andere Gruppen bestätigt (unter anderem durch Leon Max Lederman, Richard Garwin, Vince Telegdi).

Als Lee und Yang noch im gleichen Jahr den Nobelpreis für Physik erhielten, meinten viele Fachleute, dass Chien-Shiung Wu zu Unrecht leer ausgegangen sei. Der Grund wurde in der überkommenen Missachtung der experimentellen gegenüber der theoretischen Physik gesehen.

Chien-Shiung Wu, der zahlreiche Wissenschaftspreise und Ehrendoktorwürden verliehen wurden, lebte nach ihrer Emeritierung zurückgezogen unter dem Namen ihres Mannes in New York. Sie starb am 16. Februar 1997 im Alter von 84 Jahren an den Folgen eines Schlaganfalls. Beigesetzt wurde sie nach eigenem Wunsch in der Schule in Taicang, die von ihrem Vater gegründet und in der sie zur Schule gegangen war.[4]

Wu erhielt den Comstock-Preis für Physik (1963), die National Medal of Science (1975), den Wolf-Preis in Physik (1978) und die Pupin Medaille der Columbia University. Sie war Mitglied der National Academy of Sciences (1958), der Royal Society of Edinburgh (1969) und der American Academy of Arts and Sciences (1973). 1973 war sie als erste Frau Präsidentin der American Physical Society.

Schriften

  • mit S. A. Moszkowski: Beta Decay, Interscience 1966.
  • Herausgeberin mit Vernon Hughes: Muon Physics, 3 Bände, Academic Press 1975–1977.
  • Wu, E. Ambler, R. W. Hayward, D. D. Hoppes, R. P. Hudson: Experimental test of parity violation in beta decay, Physical Review, Band 105, 1957, S. 1413–1414.

Einzelnachweise

  1. Meist wird sie als C. S. Wu zitiert. Unter Kollegen war sie meist als Madame Wu bekannt.
  2. Biographie von Wu, Columbia University
  3. Biographie von Luke Chia-Liu Yuan (englisch)
  4. Das Grab von Wu (chinesisch)

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