Bahnebene: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Bahnebene''' oder '''Orbitalebene''' ist die [[Ebene (Mathematik)|Ebene]] der [[Umlaufbahn]] eines [[Himmelskörper]]s.
Die '''Bahnebene''' oder '''Orbitalebene''' ist die [[Ebene (Mathematik)|Ebene]] der [[Umlaufbahn]] eines [[Himmelskörper]]s.


Die Bahnebene großer Himmelskörper ist weitgehend konstant gegenüber dem [[Inertialraum]] der [[Fixstern]]e. Bei [[Satellit (Astronomie)|Monden]] und [[Satellit (Raumfahrt)|Satelliten]] unterliegt sie jedoch deutlichen [[Bahnstörung]]en durch die [[Abplattung]] des Zentralkörpers.
Die Bahnebene großer Himmelskörper ist weitgehend konstant gegenüber dem [[Inertialraum]] der [[Fixstern]]e. Bei [[Satellit (Astronomie)|Monden]] und künstlichen [[Satellit (Raumfahrt)|Satelliten]] unterliegt sie jedoch deutlichen [[Bahnstörung]]en durch die [[Abplattung]] des Zentralkörpers.


Die Konstanz der Bahnebene und der [[Bahnneigung]] ist in aller Strenge nur gegeben, wenn die [[Keplersche Gesetze|keplerschen Gesetze]] voll gültig sind. Dies setzt jedoch genau kugelförmige [[Planet]]en und das Fehlen jeder [[Atmosphäre (Astronomie)|Atmosphäre]] und sonstiger Kräfte voraus. Insbesondere bei Vorhandensein weiterer Körper ([[Dreikörperproblem]]) unterliegt die Bahnebene periodischen und [[säkular]]en Veränderungen, die bei Planeten einige [[Bogensekunde]]n pro Jahr ausmachen können. Bei kleineren Körpern ([[Asteroid]]en, [[Komet]]en) und bei Monden bzw. Satelliten reichen sie von [[Bogenminute]]n pro Jahr bis zu mehreren [[Grad (Winkel)|Grad]] pro Tag. Die periodischen Schwankungen können über lange Zeiträume gemittelt werden; die daraus resultierende ''mittlere'' Bahnebene wird als [[Laplace-Ebene]] bezeichnet.
Die Konstanz der Bahnebene und der [[Bahnneigung]] ist in aller Strenge nur gegeben, wenn die [[Keplersche Gesetze|keplerschen Gesetze]] voll gültig sind. Dies setzt jedoch genau kugelförmige [[Planet]]en und das Fehlen jeder [[Atmosphäre (Astronomie)|Atmosphäre]] und sonstiger Kräfte voraus. Insbesondere bei Vorhandensein weiterer Körper ([[Dreikörperproblem]]) unterliegt die Bahnebene periodischen und [[Säkular (Astronomie)|säkularen]] Veränderungen, die bei Planeten einige [[Bogensekunde]]n pro Jahr ausmachen können. Bei kleineren Körpern ([[Asteroid]]en, [[Komet]]en) und bei Monden bzw. Satelliten sind sie größer und reichen von [[Bogenminute]]n pro Jahr bis zu mehreren [[Grad (Winkel)|Grad]] pro Tag. Die periodischen Schwankungen können über lange Zeiträume gemittelt werden; die daraus resultierende ''mittlere'' Bahnebene wird als [[Laplace-Ebene]] bezeichnet.


Bezugsebene zur Definition der sechs [[Keplerbahn|Kepler]]-[[Bahnelemente]] ist entweder die [[Ekliptik]]ebene (die Bahnebene der Erde) oder der [[Erdäquator]]. Die Bahnebenen der acht großen Planeten sind nur 1 bis 3 Grad gegen die Ekliptik geneigt – mit Ausnahme von [[Merkur (Planet)|Merkur]] mit 7 Grad.
Bezugsebene zur Definition der sechs [[Keplerbahn|Kepler]]-[[Bahnelemente]] ist entweder die [[Ekliptik]]ebene (die Bahnebene der Erde) oder der [[Erdäquator]]. Die Bahnebenen der acht großen Planeten sind nur 1 bis 3 Grad gegen die Ekliptik geneigt – mit Ausnahme von [[Merkur (Planet)|Merkur]] mit 7 Grad.
Für Teilnehmer an [[Sternführung]]en kann die Bahnebene der Erde und genähert auch der [[Planet]]en durch eine sogenannte [[Ekliptikscheibe]] veranschaulicht werden. Auch auf Himmelsgloben und anderen Instrumente wie der [[Armillarsphäre]] wird die Erdbahnebene oft so dargestellt.


== Siehe auch ==
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[[Kategorie:Himmelsmechanik]]
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[[Kategorie:Didaktik der Astronomie]]

Aktuelle Version vom 28. Oktober 2021, 19:25 Uhr

Die Bahnebene oder Orbitalebene ist die Ebene der Umlaufbahn eines Himmelskörpers.

Die Bahnebene großer Himmelskörper ist weitgehend konstant gegenüber dem Inertialraum der Fixsterne. Bei Monden und künstlichen Satelliten unterliegt sie jedoch deutlichen Bahnstörungen durch die Abplattung des Zentralkörpers.

Die Konstanz der Bahnebene und der Bahnneigung ist in aller Strenge nur gegeben, wenn die keplerschen Gesetze voll gültig sind. Dies setzt jedoch genau kugelförmige Planeten und das Fehlen jeder Atmosphäre und sonstiger Kräfte voraus. Insbesondere bei Vorhandensein weiterer Körper (Dreikörperproblem) unterliegt die Bahnebene periodischen und säkularen Veränderungen, die bei Planeten einige Bogensekunden pro Jahr ausmachen können. Bei kleineren Körpern (Asteroiden, Kometen) und bei Monden bzw. Satelliten sind sie größer und reichen von Bogenminuten pro Jahr bis zu mehreren Grad pro Tag. Die periodischen Schwankungen können über lange Zeiträume gemittelt werden; die daraus resultierende mittlere Bahnebene wird als Laplace-Ebene bezeichnet.

Bezugsebene zur Definition der sechs Kepler-Bahnelemente ist entweder die Ekliptikebene (die Bahnebene der Erde) oder der Erdäquator. Die Bahnebenen der acht großen Planeten sind nur 1 bis 3 Grad gegen die Ekliptik geneigt – mit Ausnahme von Merkur mit 7 Grad.

Für Teilnehmer an Sternführungen kann die Bahnebene der Erde und genähert auch der Planeten durch eine sogenannte Ekliptikscheibe veranschaulicht werden. Auch auf Himmelsgloben und anderen Instrumente wie der Armillarsphäre wird die Erdbahnebene oft so dargestellt.

Siehe auch

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