Auguste Arthur de la Rive

Auguste Arthur de la Rive

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Auguste Arthur de la Rive

Auguste Arthur de la Rive (* 9. Oktober 1801 in Genf; † 27. November 1873 in Marseille) war ein Schweizer Physiker.

Sein Vater war Charles-Gaspard de la Rive.

De la Rive wurde 1823 Professor an der Akademie in Genf. Seine experimentellen Untersuchungen bezogen sich auf die Elektrizität und den Magnetismus. Er leistete wichtige Beiträge zur Elektrolyse und zeigte, dass die Polarität der Metallplatten in der Elektrolyse von der Lösung abhängt. Durch seine Erfindung, Silber und Kupfer in galvanischen Bädern zu vergolden, legte er den Grund zur weiteren Entwicklung der Galvanoplastik. 1841 erhielt er für seine Erfindung von der französischen Akademie der Wissenschaften einen Preis von 3000 Franken. Er lieferte auch Untersuchungen zu Problemen der Thermodynamik und der Wellenoptik. Mit François Marcet untersuchte er die Spezifische Wärmekapazität von Gasen und machte Beobachtungen zur Bestimmung der Temperatur der Erdkruste. Er machte Studien zur Theorie der Voltaischen Zelle und zur elektrischen Entladung in verdünnten Gasen, was ihn zu einer Theorie zur Aurora Borealis führte.

Am 18. August 1826 heiratete er die Schriftstellerin Jeanne-Mathilde Duppa (* 14. März 1808; † 18. August 1850). 1834 wurde ihr Sohn Lucien de la Rive in Choulex geboren.[1]

De La Rive redigierte zwischen 1836 und 1841 die Bibliothèque universelle de Genève, 1841 bis 1845 die Archives de l'électricité, 1846 bis 1850 die Archives des sciences physiques et naturelles. Zudem schrieb er Traité d'électricité théorique et appliquées (3 Bde. Paris, 1854–1858).

Als die Franzosen 1860 Savoyen und Nizza annektierten, fürchteten auch die Genfer französische Aggressionen. Er erlangte von der britischen Regierung eine Erklärung an die Franzosen, dass ein Angriff auf Genf eine Casus belli sei.[2]

1835 wurde er als korrespondierendes Mitglied in die Preußische Akademie der Wissenschaften aufgenommen.[3] Im Jahr 1858 wurde er zum Mitglied der Leopoldina gewählt.[4] 1859 wurde er zum auswärtigen Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften gewählt.[5] 1862 gründete er in Genf gemeinsam mit Marc Thury die Société pour la construction d'instruments de physique (SIP) zur Herstellung wissenschaftlicher Instrumente. 1868 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences gewählt. Im selben Jahr wurde er zum auswärtigen Mitglied der Göttinger Akademie der Wissenschaften gewählt.[6] Die Universität Oxford wollte ihm 1873 die Ehrendoktorwürde verleihen. Auf dem Weg dorthin verstarb er plötzlich bei Marseille.

Weblinks

 Wikisource: Auguste Arthur de la Rive – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

  1. Charles P. Enz: De la Rive, Lucien. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
  2. Auguste Arthur de la Rive (Memento vom 25. Juli 2008 im Internet Archive)
  3. Mitglieder der Vorgängerakademien. Auguste Arthur de la Rive. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 22. April 2015.
  4. Mitgliedseintrag von Auguste Arthur de la Rive bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, abgerufen am 18. Juni 2016.
  5. Mitgliedseintrag von Prof. Dr. Auguste de la Rive (mit Bild) bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 23. Juni 2016.
  6. Holger Krahnke: Die Mitglieder der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen 1751-2001. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2001, ISBN 3-525-82516-1, S. 143.

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