Adolf Bestelmeyer: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Adolf Bestelmeyer''' (* [[21. Dezember]] [[1875]] in [[Nürnberg]]; † [[21. November]] [[1957]] in [[Heidelberg]]; vollständiger Name: ''Adolf Christoph Wilhelm Bestelmeyer'') war ein deutscher [[Experimentalphysik]]er.
'''Adolf Bestelmeyer''' (* [[21. Dezember]] [[1875]] in [[Nürnberg]]; † [[21. November]] [[1957]] in [[Heidelberg]]; vollständiger Name: ''Adolf Christoph Wilhelm Bestelmeyer'') war ein deutscher [[Experimentalphysik]]er.


== Leben und Werk ==
== Leben und Werk ==
Bestelmeyer studierte [[Mathematik]] und [[Physik]] an der [[Technische Universität Berlin|Technischen Hochschule Berlin]], der [[Technische Universität München|Technischen Hochschule München]] und der [[Ludwig-Maximilians-Universität München|Universität München]]. Nach der [[Promotion (Doktor)|Promotion]] arbeitete er 1904 als Hilfsassistent an der [[Georg-August-Universität Göttingen|Universität Göttingen]]. Im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] war er in der [[Torpedo]]forschung tätig, und wurde von 1917 bis 1921 Professor für Physik an der [[Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald|Universität Greifswald]]. Danach war er bis zum Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] als Laborleiter in unterschiedlichen Firmen (z.B. [[Askania Werke|Askania]]), vor allem im Bereich Torpedokonstruktion, tätig.
Bestelmeyer studierte [[Mathematik]] und [[Physik]] an der [[Technische Universität Berlin|Technischen Hochschule Berlin]], der [[Technische Universität München|Technischen Hochschule München]] und der [[Ludwig-Maximilians-Universität München|Universität München]]. Nach der [[Promotion (Doktor)|Promotion]] arbeitete er 1904 als Hilfsassistent an der [[Georg-August-Universität Göttingen|Universität Göttingen]]. Im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] war er in der [[Torpedo]]forschung tätig, und wurde von 1917 bis 1921 Professor für Physik an der [[Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald|Universität Greifswald]]. Danach war er bis zum Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] als Laborleiter in unterschiedlichen Firmen (z.&nbsp;B. [[Askania Werke|Askania]]), vor allem im Bereich Torpedokonstruktion, tätig.<ref>Lerp, Karl: ''Zum Gedenken an Prof. Dr. Adolf Bestelmeyer''. In: ''Marine-Rundschau''. 6, 1959</ref><ref name="Meyer">Meyer, Helmut: ''Geschichte der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft im Nationalsozialismus''. 16, Wallstein, pp. 122–123, 2007, ISBN 3-8353-0109-8</ref>
<ref>Lerp, Karl: ''Zum Gedenken an Prof. Dr. Adolf Bestelmeyer''. In: ''Marine-Rundschau''. 6, 1959</ref>
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Bestelmeyer spielte eine wichtige Rolle bei dem [[Kontroverse|Disput]], auf welche Weise die [[elektromagnetische Masse]] von der Geschwindigkeit abhängt. So bezweifelte er 1907 die Aussagekraft der Messungen [[Walter Kaufmann (Physiker)|Walter Kaufmanns]] und vertrat eine eigene Deutung. Dabei verwendete Bestelmeyer einen [[Geschwindigkeitsfilter]], wobei diese Methode später von [[Alfred Bucherer]] bei weiterführenden Experimenten angewendet wurde. Bestelmeyer war jedoch auch mit der Art der Durchführung von Bucherers Experimenten nicht einverstanden. Dabei kam es zu einem polemischen Disput zwischen diesen beiden Forschern. Es dauerte noch Jahre, bis die Messproblematik im Sinne der [[Relativitätstheorie]] gelöst werden konnte.<ref>{{Cite book
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Aktuelle Version vom 20. Dezember 2020, 19:19 Uhr

Adolf Bestelmeyer (* 21. Dezember 1875 in Nürnberg; † 21. November 1957 in Heidelberg; vollständiger Name: Adolf Christoph Wilhelm Bestelmeyer) war ein deutscher Experimentalphysiker.

Leben und Werk

Bestelmeyer studierte Mathematik und Physik an der Technischen Hochschule Berlin, der Technischen Hochschule München und der Universität München. Nach der Promotion arbeitete er 1904 als Hilfsassistent an der Universität Göttingen. Im Ersten Weltkrieg war er in der Torpedoforschung tätig, und wurde von 1917 bis 1921 Professor für Physik an der Universität Greifswald. Danach war er bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs als Laborleiter in unterschiedlichen Firmen (z. B. Askania), vor allem im Bereich Torpedokonstruktion, tätig.[1][2]

Bestelmeyer spielte eine wichtige Rolle bei dem Disput, auf welche Weise die elektromagnetische Masse von der Geschwindigkeit abhängt. So bezweifelte er 1907 die Aussagekraft der Messungen Walter Kaufmanns und vertrat eine eigene Deutung. Dabei verwendete Bestelmeyer einen Geschwindigkeitsfilter, wobei diese Methode später von Alfred Bucherer bei weiterführenden Experimenten angewendet wurde. Bestelmeyer war jedoch auch mit der Art der Durchführung von Bucherers Experimenten nicht einverstanden. Dabei kam es zu einem polemischen Disput zwischen diesen beiden Forschern. Es dauerte noch Jahre, bis die Messproblematik im Sinne der Relativitätstheorie gelöst werden konnte.[3]

Bekannt wurde Bestelmeyer auch dafür, dass er im Ersten Weltkrieg einen Magnetzünder für Torpedos entwickelte, wofür er mit dem Eisernen Kreuz I. Klasse ausgezeichnet wurde. Allerdings konnte diese Erfindung im Ersten Weltkrieg nicht mehr erprobt werden.[4][2]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Lerp, Karl: Zum Gedenken an Prof. Dr. Adolf Bestelmeyer. In: Marine-Rundschau. 6, 1959
  2. 2,0 2,1 Meyer, Helmut: Geschichte der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft im Nationalsozialismus. 16, Wallstein, pp. 122–123, 2007, ISBN 3-8353-0109-8
  3. Miller, Arthur I.: Albert Einstein’s special theory of relativity. Emergence (1905) and early interpretation (1905–1911). Addison-Wesley, Reading 1981, ISBN 0-201-04679-2.
  4. Schubert, P.; Sohst, H.: Die Deutschen Marinen im Minenkrieg. Books on Demand, Rostock 2006, pp. 411f, ISBN 3-8334-4330-8

Literatur

  • Reichshandbuch der deutschen Gesellschaft – Das Handbuch der Persönlichkeiten in Wort und Bild. Erster Band, Deutscher Wirtschaftsverlag, Berlin 1930, ISBN 3-598-30664-4

Weblinks

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