Abraham-Lorentz-Gleichung: Unterschied zwischen den Versionen

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#WEITERLEITUNG [[Strahlungsrückwirkung#Abraham-Lorentz-Gleichung]]
Die '''Abraham-Lorentz-Gleichung''' (benannt nach den Physikern [[Max Abraham]] und [[Hendrik Antoon Lorentz]]) ist ein Ergebnis der [[Klassische Physik|klassischen]] [[Elektrodynamik]]. Sie stellt eine [[Bewegungsgleichung]] für [[Punktladung]]en unter Berücksichtigung der Rückwirkung des [[Teilchen (Physik)|Teilchens]] auf sich selbst dar, führt bei ihrer Lösung jedoch zu fundamentalen Problemen im Rahmen der klassischen Theorie.
 
== Die Gleichung ==
Im Rahmen der [[Kovarianz (Physik)|kovarianten]] Formulierung der Elektrodynamik wird die Bewegung eines Teilchens der [[Masse (Physik)|Masse]] <math>m</math> und [[elektrische Ladung|Ladung]] <math>q</math> in einem [[Elektrisches Feld|Feld]] ([[Elektromagnetischer Feldstärketensor|Feldstärketensor]] <math>F</math>) beschrieben durch die [[Einstein-Lorentz-Gleichung]]:
 
::<math>m x''^{\mu} = q F^{\mu\nu} x'_{\nu}</math>
 
mit
* <math>x</math>: [[vierdimensional]]e [[Bahnkurve]],
* <math>'</math> die Ableitung nach der [[Eigenzeit]].
 
Berücksichtigt man, dass das Teilchen nicht nur durch das mit <math>F</math> beschriebene externe Feld beeinflusst wird, sondern auch selbst bei seiner Bewegung ein Feld ausstrahlt, das auf es selbst zurückwirkt, ergibt sich daraus die Abraham-Lorentz-Gleichung:
 
:<math>m x''^{\mu} = q F^{\mu\nu} x'_{\nu} + \frac{1}{6\pi} q^2 (x''^{\nu} x''_{\nu} x'^{\mu} - x'''^{\mu})</math>
 
== Resultierende Probleme ==
Ein Problem in der Herleitung der Rechnung ist, dass auf der linken Seite eigentlich ein Faktor <math>m-\beta</math> steht, wobei <math>\beta</math> [[unendlich]] werden kann. Deshalb muss man eine Massen-[[Renormierung]] durchführen. Das bedeutet, erst diesen gesamten Faktor als die messbare Masse aufzufassen und wieder in obiger Form <math>m</math> zu schreiben.
 
Selbst dieser (im klassischen Rahmen bereits fragwürdige) Trick reicht jedoch nicht aus, die physikalische Aussagekraft der Gleichung zu retten: Die rechte Seite enthält eine dritte Ableitung der Bahnkurve, was nach den üblichen Prinzipien der [[Mechanik]] in einer Bewegungsgleichung nicht passieren darf. Tatsächlich erlaubt die Gleichung dadurch sogenannte ''run-away solutions'' (weglaufende Lösungen), bei denen ein Teilchen nur kurz beschleunigt wird (Anfangsbedingung <math>x'''(0) \neq 0</math>) und danach ohne weitere äußere Einwirkung auf unendliche Geschwindigkeit beschleunigt, was offenbar keine physikalische Realität beschreibt.
 
Diese Paradoxa zeigen die Unvollständigkeit der klassischen Elektrodynamik. Die Strahlungsrückwirkung bewegter Teilchen wird durch die [[Quantenelektrodynamik]] zwar besser beschrieben, doch auch hier finden sich die Probleme mit Unendlichkeiten.
 
== Weblinks ==
[http://www.itkp.uni-bonn.de/scripts/EDyn.pdf Skript ''Elektrodynamik''], Prof. Petry, Universität Bonn (.pdf-Datei, S. 115ff; 648&nbsp;kB)
 
[[Kategorie:Elektrodynamik]]
[[Kategorie:Hendrik Antoon Lorentz]]

Aktuelle Version vom 28. Mai 2018, 12:37 Uhr

Weiterleitung nach:

  • Strahlungsrückwirkung

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