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'''δ<sup>15</sup>N''' bzw. '''Delta-N-15''' ist in der [[Geochemie]], [[Paläoklimatologie]] und [[Paläozeanographie]] ein Maß für das Verhältnis der stabilen [[Stickstoff]]-[[Isotop]]e <sup>15</sup>N zu <sup>14</sup>N in einer [[Analysenprobe]]. Er ist definiert als:  
'''δ<sup>15</sup>N''' bzw. '''Delta-N-15''' ist in der [[Geochemie]], [[Paläoklimatologie]] und [[Paläozeanographie]] ein Maß für das Verhältnis der stabilen [[Stickstoff]]-[[Isotop]]e <sup>15</sup>N zu <sup>14</sup>N in einer [[Analysenprobe]]. Er ist definiert als:


:<math>\delta ^{15}N = \Biggl( \frac{\bigl( \frac{^{15}N}{^{14}N} \bigr)_{Probe}}{\bigl( \frac{^{15}N}{^{14}N} \bigr)_{Standard}} -1 \Biggr) * 1000\ ^{o}\!/\!_{oo}</math>
:<math>\delta ^{15}N = \Biggl( \frac{\bigl( \frac{^{15}N}{^{14}N} \bigr)_{Probe}}{\bigl( \frac{^{15}N}{^{14}N} \bigr)_{Standard}} -1 \Biggr) \cdot 1000\ ^{o}\!/\!_{oo}</math>


Bei dieser [[Isotopenuntersuchung]] wird der <sup>15</sup>N-Gehalt der Probe mit dem <sup>15</sup>N-Gehalt eines Standards verglichen, es wird also das [[Isotopenverhältnis]] bestimmt. Auf diese Weise können verschiedene Aspekte des [[Stickstoffkreislauf]]s untersucht werden. Es sind dies: Die Mischungsrate einer eingebrachten stickstoffhaltigen Substanz mit abweichendem <sup>15</sup>N-Gehalt und die Rate, mit der Stickstoff vom Ökosystem aufgenommen bzw. umgesetzt wird. Damit können auch An- bzw. Abreicherungsvorgänge quantifizierbar gemacht werden.  
Bei dieser [[Isotopenuntersuchung]] wird der <sup>15</sup>N-Gehalt der Probe mit dem <sup>15</sup>N-Gehalt eines Standards verglichen, es wird also das [[Isotopenverhältnis]] bestimmt. Auf diese Weise können verschiedene Aspekte des [[Stickstoffkreislauf]]s untersucht werden. Es sind dies: Die Mischungsrate einer eingebrachten stickstoffhaltigen Substanz mit abweichendem <sup>15</sup>N-Gehalt und die Rate, mit der Stickstoff vom Ökosystem aufgenommen bzw. umgesetzt wird. Damit können auch An- bzw. Abreicherungsvorgänge quantifizierbar gemacht werden.


Stickstoff ist Bestandteil für den Pflanzenstoffwechsel wichtiger Nährstoffe, die in Form von [[Stickstoffdünger]] auch industriell hergestellt werden, um den Ertrag von Nutzpflanzen zu erhöhen. Stickstoff wird in Form von [[Aminosäuren]] von Pflanzen und Tieren zum Aufbau von [[Protein]]en verwendet. Er gelangt über die [[Nahrungskette]] in den Körper von Pflanzenfressern. Somit kann über die Untersuchung von δ<sup>15</sup>N auch der Stickstoffaustausch zwischen Pflanzen und Tieren untersucht werden.<ref>{{cite journal | last = Robinson | first = David | authorlink = | coauthors = | year = 2001 | month = März | title = δ 15 N as an integrator of the nitrogen | journal = TRENDS in Ecology & Evolution | volume = 16 | issue = 3 | pages = | bibcode = | doi = | pmid = | arxiv = | id =  | url =http://www.ehleringer.net/Biology_5470/protected_5470/Reading/Reading11.pdf | format = pdf | accessdate = 2016-06-22 | language= en |archiveurl=https://web.archive.org/web/20130903121756/http://www.ehleringer.net/Biology_5470/protected_5470/Reading/Reading11.pdf |archivedate=2013-09-03}}</ref>
Stickstoff ist Bestandteil für den Pflanzenstoffwechsel wichtiger Nährstoffe, die in Form von [[Stickstoffdünger]] auch industriell hergestellt werden, um den Ertrag von Nutzpflanzen zu erhöhen. Stickstoff wird in Form von [[Aminosäuren]] von Pflanzen und Tieren zum Aufbau von [[Protein]]en verwendet. Er gelangt über die [[Nahrungskette]] in den Körper von Pflanzenfressern. Somit kann über die Untersuchung von δ<sup>15</sup>N auch der Stickstoffaustausch zwischen Pflanzen und Tieren untersucht werden.<ref>{{cite journal | last = Robinson | first = David | authorlink = | coauthors = | year = 2001 | month = März | title = δ 15 N as an integrator of the nitrogen | journal = TRENDS in Ecology & Evolution | volume = 16 | issue = 3 | pages = | bibcode = | doi = | pmid = | arxiv = | id =  | url =http://www.ehleringer.net/Biology_5470/protected_5470/Reading/Reading11.pdf | format = pdf | accessdate = 2016-06-22 | language= en |archiveurl=https://web.archive.org/web/20130903121756/http://www.ehleringer.net/Biology_5470/protected_5470/Reading/Reading11.pdf |archivedate=2013-09-03}}</ref>


Eine in der Bergregion des [[Kilimandscharo]] durchgeführte Studie ergab beispielsweise eine durch Klimawandel und intensive Nutzung als Weideland signifikant veränderte δ<sup>15</sup>N-Signatur. Während diese dort normalerweise bei 3,5 ‰ liegt, waren in stark betroffenen Regionen Werte von 6,5 ‰ anzutreffen.<ref>{{cite journal | last = Zech | first = Michael | authorlink = | coauthors =  Carolin Bimüller, Andreas Hemp, Cyrus Samimi, Christina Broesike, Claudia Hörold & [[Wolfgang Zech]] | year = 2011 | month = July | title = '''Human and climate impact on 15N natural abundance of plants and soils in high-mountain ecosystems: a short review and two examples from the Eastern Pamirs and Mt. Kilimanjaro''' | journal = Isotopes in Environmental and Health Studies | volume = 47 | issue = 3 | pages = 286-296 | bibcode = | doi = 10.1080/10256016.2011.596277 | pmid = | arxiv = | id = | url = | format = | accessdate = | language = en}}</ref>
Eine in der Bergregion des [[Kilimandscharo]] durchgeführte Studie ergab beispielsweise eine durch Klimawandel und intensive Nutzung als Weideland signifikant veränderte δ<sup>15</sup>N-Signatur. Während diese dort normalerweise bei 3,5 ‰ liegt, waren in stark betroffenen Regionen Werte von 6,5 ‰ anzutreffen.<ref>{{cite journal | last = Zech | first = Michael | authorlink = Michael Zech| coauthors =  Carolin Bimüller, Andreas Hemp, Cyrus Samimi, Christina Broesike, Claudia Hörold & [[Wolfgang Zech]] | year = 2011 | month = July | title = Human and climate impact on 15N natural abundance of plants and soils in high-mountain ecosystems: a short review and two examples from the Eastern Pamirs and Mt. Kilimanjaro | journal = Isotopes in Environmental and Health Studies | volume = 47 | issue = 3 | pages = 286–296 | bibcode = | doi = 10.1080/10256016.2011.596277 | pmid = | arxiv = | id = | url = | format = | accessdate = | language = en}}</ref>


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* [[Δ13C|δ<sup>13</sup>C]]
* [[δ13C|δ<sup>13</sup>C]]
* [[Δ18O|δ<sup>18</sup>O]]
* [[δ18O|δ<sup>18</sup>O]]


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==

Aktuelle Version vom 10. Februar 2022, 18:50 Uhr

δ15N bzw. Delta-N-15 ist in der Geochemie, Paläoklimatologie und Paläozeanographie ein Maß für das Verhältnis der stabilen Stickstoff-Isotope 15N zu 14N in einer Analysenprobe. Er ist definiert als:

$ \delta ^{15}N={\Biggl (}{\frac {{\bigl (}{\frac {^{15}N}{^{14}N}}{\bigr )}_{Probe}}{{\bigl (}{\frac {^{15}N}{^{14}N}}{\bigr )}_{Standard}}}-1{\Biggr )}\cdot 1000\ ^{o}\!/\!_{oo} $

Bei dieser Isotopenuntersuchung wird der 15N-Gehalt der Probe mit dem 15N-Gehalt eines Standards verglichen, es wird also das Isotopenverhältnis bestimmt. Auf diese Weise können verschiedene Aspekte des Stickstoffkreislaufs untersucht werden. Es sind dies: Die Mischungsrate einer eingebrachten stickstoffhaltigen Substanz mit abweichendem 15N-Gehalt und die Rate, mit der Stickstoff vom Ökosystem aufgenommen bzw. umgesetzt wird. Damit können auch An- bzw. Abreicherungsvorgänge quantifizierbar gemacht werden.

Stickstoff ist Bestandteil für den Pflanzenstoffwechsel wichtiger Nährstoffe, die in Form von Stickstoffdünger auch industriell hergestellt werden, um den Ertrag von Nutzpflanzen zu erhöhen. Stickstoff wird in Form von Aminosäuren von Pflanzen und Tieren zum Aufbau von Proteinen verwendet. Er gelangt über die Nahrungskette in den Körper von Pflanzenfressern. Somit kann über die Untersuchung von δ15N auch der Stickstoffaustausch zwischen Pflanzen und Tieren untersucht werden.[1]

Eine in der Bergregion des Kilimandscharo durchgeführte Studie ergab beispielsweise eine durch Klimawandel und intensive Nutzung als Weideland signifikant veränderte δ15N-Signatur. Während diese dort normalerweise bei 3,5 ‰ liegt, waren in stark betroffenen Regionen Werte von 6,5 ‰ anzutreffen.[2]

Siehe auch

Einzelnachweise

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