Lunik 2

Lunik 2

Version vom 28. Mai 2017, 14:40 Uhr von imported>Lotse ({{Coordinate}})
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Koordinaten: 29° 6′ 0″ N, 0° 0′ 0″ O

Lunik 2

Lunik 2
NSSDC ID 1959-014A
Missions­ziel ErdmondVorlage:Infobox Sonde/Wartung/Missionsziel
Auftrag­geber UdSSRVorlage:Infobox Sonde/Wartung/Auftraggeber
Träger­rakete Wostok-Typ 8K72Vorlage:Infobox Sonde/Wartung/Traegerrakete
Aufbau
Startmasse 390 kgVorlage:Infobox Sonde/Wartung/Startmasse
Verlauf der Mission
Startdatum 12. September 1959Vorlage:Infobox Sonde/Wartung/Startdatum
Startrampe Weltraumbahnhof BaikonurVorlage:Infobox Sonde/Wartung/Startrampe
Enddatum 13. September 1959Vorlage:Infobox Sonde/Wartung/Enddatum
Vorlage:Infobox Sonde/Wartung/Verlauf
 
12. 09. 1959   Start
 
13. 09. 1959   Aufschlag auf dem Mond
Sonderbriefmarke der DDR

Lunik 2 ({{Modul:Vorlage:lang}} Modul:ISO15924:97: attempt to index field 'wikibase' (a nil value), Luna-2) war die zweite Raumsonde der Sowjetunion und die erste Mondsonde, die gezielt auf dem Mond aufschlug.

Aufbau

Lunik 2 ähnelte ihrem Vorgänger Lunik 1, war also ein sphärischer, 390 kg schwerer Körper mit einer dominanten Antenne und einem Instrumententeil. Die Sonde war mit einem Geigerzähler, einem Magnetometer, einem Mikrometeoriten-Detektor sowie einem Szintillationszähler ausgestattet, besaß aber keine eigene Antriebseinheit. Vor dem Start wurde sie keimfrei gemacht, um keine Kleinstlebewesen auf den Mond einzuschleppen.

Flugverlauf

Die Sonde wurde am 12. September 1959 im Rahmen der Lunik-Mission gestartet. Auf dem Flug wurde in etwa 130.000 km Erdentfernung ein Blitzlicht (Natriumdampf) gezündet, das für Observatorien auf der Erde sichtbar war und neben der Bahnverfolgung auch als Experiment zur Gasausdehnung im Weltraum diente.

Nach etwa 1,5 Tagen erreichte Lunik 2 den Mond. Der Einschlag erfolgte am 14. September um 00:02:24 Moskauer Zeit[1] (nach UTC am 13. September). Kurz vor dem harten Aufschlag zwischen den Kratern Autolycus und Archimedes – am Rand der ihr zu Ehren im Jahr 1970 in Sinus Lunicus benannten Mondbucht – bei einer Geschwindigkeit von 3,3 km/s (ca. 12.000 km/h), wurden Metallstreifen mit sowjetischen Emblemen ausgestoßen. Die dritte Raketenstufe, die der Sonde folgte, schlug etwa 30 Minuten später ebenfalls oberhalb des Sumpfes der Fäulnis, Palus Putredinis, zwischen den Kratern Archimedes und Autolycus ein und zwar recht genau auf dem Nullmeridian und etwa 29,1 Grad nördlicher Breite. Zwei einem Fußball ähnelnde Objekte enthielten einen Sprengsatz, wodurch einzelne fünfeckige Embleme[2] aus rostfreiem Stahl freigesetzt wurden.

Ergebnisse

Lunik 2 bestätigte die Messung der am Mond vorbeigeflogenen Sonde Lunik 1, nach der der Mond im Vergleich zur Erde über kein nennenswert starkes Magnetfeld oder einen vergleichbar starken Strahlungsgürtel verfügt.

Lunik 2 besaß auch eine besondere militärpolitische Bedeutung im Rahmen des Wettrüstens im Kalten Krieg. Der Flug der Sonde zum Mond ging dem Staatsbesuch von Chruschtschow in den USA nur wenige Tage voraus und demonstrierte nochmals die Fähigkeit der Sowjetunion, mit Interkontinentalraketen jederzeit angreifen zu können.

Die sowjetische Mondforschung wurde bald darauf mit Lunik 3 weitergeführt.

Siehe auch

Literatur

  • E. Clark: Soviets Hit Moon, Data Flow Improves. In: Space Technology. 2, Nr. 4, Oktober 1959, S. 4–6
  • William Roy Shelton: Soviet Space Exploration. The First Decade. Barker, London 1969, ISBN 0-213-17799-4
  • Brian Harvey: The New Russian Space Programme from Competition to Collaboration. Wiley, Chichester 1996, ISBN 0-471-96014-4

Weblinks

Commons: Lunik 2 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. TASS: СООБЩЕНИЕ ТАСС. Prawda, 14. September 1959, abgerufen am 25. Juni 2009 (russisch).
  2. Bild der Embleme auf der russischen Wikipedia