CryoSat-2

CryoSat-2

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Cryosat-2
Cryosat-2
Typ: Forschungssatellit
Betreiber: Europaische Weltraumorganisation ESA
COSPAR-Bezeichnung: 2010-013A
Missionsdaten
Masse: 720 kg
Start: 8. April 2010, 13:57 UTC
Startplatz: Baikonur LC109/95
Trägerrakete: Dnepr D-14
Status: in Betrieb
Bahndaten
Umlaufzeit: 99,2 min[1]
Bahnneigung: 92,0°
Apogäum: 727 km
Perigäum: 709 km

Cryosat-2 ist ein Forschungssatellit der Europäischen Weltraumorganisation ESA zur Beobachtung der Eismassen der Erde.

Hintergrund

Cryosat-2 ist der Ersatz für den Satelliten CryoSat (rückwirkend auch als Cryosat 1 bezeichnet), der bei einem Fehlstart 2005 verloren ging. Nach diesem Fehlschlag beschlossen die Mitgliedsstaaten der ESA Ende Februar 2006, wegen der Bedeutung des Projektes eine Ersatzmission durchzuführen; der ursprünglich angestrebte Starttermin dafür war Oktober 2009. Der weitgehend baugleiche, allerdings um einige redundante Systeme ergänzte Satellit wurde Anfang September 2008 bei Astrium in Immenstaad am Bodensee fertiggestellt und zu mehrmonatigen Tests, wie auch schon bei CryoSat geschehen, an die IABG in Ottobrunn übergeben. Die Mission war zunächst auf drei Jahre ausgelegt, sie wurde aber wegen des guten Zustands des Satelliten und der hohen Qualität der gewonnenen Daten bis 2017[veraltet] verlängert.[2][3]

SIRAL

Das wichtigste Instrument an Bord von Cryosat-2 ist SIRAL (Synthetic Aperture Interferometric Radar Altimeter). Es verfügt über drei Betriebsarten:

  • Niedrige Auflösung, zur Abtastung der Meeresoberfläche und der stabilen Eisschichten am Kontinentalschelf der Antarktis,
  • Synthetische Apertur, zur Bestimmung der Dichte von schwimmenden Eisdecken
  • Interferometrischer Betrieb zur genauen Bestimmung der Kanten der Eisdecken.

Startvorbereitungen

Als Trägerrakete kam diesmal eine Dnepr-Rakete zum Einsatz.[4] Der zuletzt geplante Starttermin im Dezember 2009 musste wegen Überlastung der Startbasis in Baikonur auf 2010 verschoben werden.[5] Nachdem der Starttermin schon auf den 25. Februar festgelegt war, wurde er aufgrund von Problemen der Trägerrakete auf April verschoben.[6][7] Am 1. April 2010 wurde CryoSat-2 auf die Trägerrakete montiert und in den Folgetagen startbereit gemacht.[8]

Missionsverlauf

Der Start aus einem unterirdischen Raketensilo erfolgte am 8. April 2010 um 13:57 Uhr UTC.[9] Nach 17 Minuten Flugzeit wurde die erfolgreiche Trennung des Satelliten von der Oberstufe bestätigt. Zuvor zog die Oberstufe die Nutzlast hinter sich her, wodurch die Nutzlastverkleidung nach hinten weggleiten konnte. Dadurch wurde der vorgesehene Orbit genauer erreicht als bei anderen Trägersystemen.

Die ersten Datensätze wurden am 20. Juli 2010 veröffentlicht,[10] die Instrumente wurden danach noch durch Vergleichsmessungen mit Daten aus Flugzeugen, die unter der Satellitenbahn herflogen, kalibriert. Die erste komplette Karte war im Juni 2011 verfügbar.[11]

Einzelnachweise

  1. Bahndaten nach Chris Peat: CRYOSAT 2 - Orbit. In: Heavens Above. 23. September 2012, abgerufen am 23. September 2012 (Lua-Fehler in Modul:Multilingual, Zeile 149: attempt to index field 'data' (a nil value)).
  2. Thomas Wagner: Kalte Messung. Deutschlandradio, 7. April 2010, abgerufen am 1. Oktober 2010.
  3. Drei Jahre CryoSat: Das neue Bild vom irdischen Eis. ESA, abgerufen am 20. April 2013.
  4. CryoSat ready for launch: Media Day at IABG/Munich. ESA, 4. September 2009, abgerufen am 18. September 2009 (englisch).
  5. CryoSat: green light for launch campaign. ESA, 20. November 2009, abgerufen am 23. Dezember 2009 (englisch).
  6. Peter B. de Selding: Launcher Concern Delays ESA’s Cryosat-2 Mission. Space News, 19. Februar 2010, abgerufen am 22. Februar 2010 (englisch).
  7. Neues Startdatum für CryoSat-2. ESA, 19. März 2010, abgerufen am 1. Oktober 2012.
  8. CryoSat-2 installed in launch silo. ESA, 1. April 2010, abgerufen am 4. April 2010 (englisch).
  9. ESA-Eissatellit CryoSat 2 erfolgreich gestartet. ESA, 8. April 2010, abgerufen am 8. April 2010.
  10. Scientists receive first CyroSat-2 data. ESA, 20. Juli 2010, abgerufen am 30. Juli 2010 (englisch).
  11. Neue Eisdickekarte der Arktis veröffentlicht. ESA, 21. Juni 2011, abgerufen am 1. Oktober 2012.

Siehe auch

Weblinks