Selbstwechselwirkungskorrektur

Die Selbstwechselwirkungskorrektur (oft kurz SIC: self-interaction correction) ist eine Methode im Rahmen der Dichtefunktionaltheorie. Sie korrigiert den im Rahmen der Lokalen Dichtenäherung (LDA) auftretenden Selbstwechselwirkungsfehler teilweise.

Die von John Perdew[1] und Alex Zunger vorgeschlagene Methode kann insbesondere auf den Festkörper angewandt werden. Für viele Materialien hat die Selbstwechselwirkungskorrektur Ergebnisse geliefert, die in deutlich besserer Übereinstimmung mit dem Experiment sind, als die innerhalb der LDA erzielten[2].

Literatur

  • J. P. Perdew, Alex Zunger: Self-interaction correction to density-functional approximations for many-electron systems. In: Physical Review B. Band 23, 1981, S. 5048, doi:10.1103/PhysRevB.23.5048.

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Gus Scuseria, Mel Levy und Kieron Burke: Special Issue in Honor of John P. Perdew for His 65th Birthday. In: J. Chem. Theory Comput., 2009, 5 (4). 16. März 2009, S. 675–678, doi:10.1021/ct900098q.
  2. B. Baumeier, P. Krüger, J. Pollmann: Self-interaction-corrected pseudopotentials for silicon carbide. In: Physical Review B. Band 73, 2006, S. 195205, doi:10.1103/PhysRevB.73.195205.

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