Robert Stawell Ball

Robert Stawell Ball

Robert Stawell Ball
Sir Robert Ball (1905) von Leslie Ward

Sir Robert Stawell Ball (* 1. Juli 1840 in Dublin; † 25. November 1913 in Cambridge) war ein irischer Astronom, Mathematiker und Verfasser populärwissenschaftlicher Bücher.

Leben und Wirken

Robert Stawell Ball kam als Sohn von Robert Ball (1802–1857) in Dublin auf die Welt. Sein Vater war Naturforscher und Präsident der Geological Society of Ireland. Robert Stawell Ball besuchte die Schule Tarvin Hall und studierte danach am Trinity College in Dublin.

1865 wurde er Privatlehrer für die Kinder von Lawrence Parsons, 4. Earl of Rosse (1840–1908), wofür er als Gegenleistung Zugang zum Teleskop und Observatorium von William Parsons (1800–1867) in Parsonstown bekam. Das Teleskop von Parsons war damals das größte seiner Art weltweit. In dieser Zeit beobachtete Ball mehrere Nebelobjekte; er entdeckte vier neue Spiralnebel. Daneben half er mit mathematischen Mitteln, das Teleskop noch genauer zu machen.

1867 starb William Parsons; Ball wurde Professor für Mathematik (Professor of Applied Mathematics and Mechanics) am „Royal College of Science“ der Universität Dublin. 1874 wurde er Andrews Professor of Astronomy an der Universität Dublin und erhielt gleichzeitig den Titel Royal Astronomer of Ireland. Diese Stellung hielt er bis 1898 inne. 1892 wurde er Professor für Astronomie und Geometrie („Lowndean Professor of Astronomy“) an der University of Cambridge und Direktor des Observatoriums der Universität. Als Professor für Astronomie folgte er dem berühmten Astronomen John Couch Adams (1819–1892) nach, der den Planeten Neptun entdeckte. Den Posten hielt er bis zu seinem Todesjahr 1913 inne.

Von 1877 bis 1880 war er Sekretär, von 1885 bis 1892 gewählter Vizepräsident der Royal Irish Academy. 1890 wurde er gewählter Präsident der Royal Zoological Society.

Ball schrieb eine Reihe erfolgreicher populärwissenschaftlicher Bücher zur Astronomie. Sein Hauptinteresse galt der Mathematik; er widmete einen großen Teil seiner Freizeit seiner Schraubentheorie.

Werke

  • Experimental Mechanics. 1871.
  • The Theory of Screws: A Study in the Dynamics of a Rigid Body. 1876.
  • A Story of the Heavens. 1886.
  • The Story of the Sun. 1893.
  • A Treatise on the Theory of Screws. 1900.
  • A Treatise on Spherical Astronomy. 1908.

Ehrungen

1873 wurde Ball zum Mitglied der Royal Society of London ernannt. 1886 wurde er zum Ritter geschlagen.

2004 wurde der Asteroid (4809) Robertball nach ihm benannt.

Weblinks