Pulsarwind-Nebel

Pulsarwind-Nebel

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Aus Aufnahmen in den Bereichen des sichtbaren Lichts (rot) und der Röntgenstrahlen (blau) zusammengefügte Aufnahme des Pulsars im Krebsnebel (M1). Es zeigt Nebelgase in der Umgebung, die durch das Magnetfeld des rotierenden Pulsars mitgenommen, damit „umgerührt“ und zur Strahlung angeregt werden.

Ein Pulsarwind-Nebel (auch Plerion, vom altgriechischen πλήρης pléres, für „voll“ – eingeführt von Weiler und Panagia)[1] ist ein charakteristisch aussehendes nebelartiges astronomisches Objekt, das im Pulsarwind eines Pulsars entsteht.

Dieser Pulsarwind ist ein Strom von hochenergetischen Teilchen, der durch die extremen Bedingungen in der Nähe eines Pulsars erzeugt wird. Unter bestimmten Bedingungen (Entstehung von Schockwellen durch Bremsung der fast lichtschnellen Teilchen beim Eintritt in den Nebel) führt ein Pulsarwind zur Entstehung eines Pulsarwind-Nebels. Die Strahlung des Plerions geht über den Bereich der Schockwelle hinaus, da es durch magnetische Felder des Pulsars zu Bildung von Synchrotronstrahlung und Jets kommt.

Der Pulsarwind-Nebel unterscheidet sich von normalen Supernovaüberresten dadurch, dass er keine Hüllenstruktur entwickelt, sondern zum Zentrum hin immer heller wird; das liegt am nicht-thermischen Verlauf der Synchrotronstrahlung. Als Folge dessen ist er in diversen Bereichen des elektromagnetischen Spektrums beobachtbar, meist von der Röntgenstrahlung bis hin zum Radiobereich. Ein typisches Beispiel für einen Pulsarwind-Nebel ist der Krebsnebel.

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Kurt W. Weiler, Nino Panagia: Are Crab-type Supernova Remnants (Plerions) Short-lived? In: Astronomy and Astrophysics. Band 70, 1978, ISSN 0004-6361, S. 419–422, bibcode:1978A&A....70..419W.