Eutelsat Hot Bird 13B

Eutelsat Hot Bird 13B
Startdatum 4. August 2006, 21:48 UTC
Trägerrakete Proton-M/Bris-M
Startplatz Baikonur LC 200/39
COSPAR‑ID 2006-032A
Startmasse 4875 kg
Spannweite in Umlaufbahn 39,4 m
Hersteller EADS Astrium
Satellitenbus Eurostar 3000
Lebensdauer 15 Jahre (geplant)
Betreiber Eutelsat
Wiedergabeinformation
Transponder 64 Ku-Band
Sonstiges
Elektrische Leistung 14 kW zum Ende der Lebensdauer
Position
Erste Position 13° Ost
Aktuelle Position 13° Ost
Liste geostationärer Satelliten

Eutelsat Hot Bird 13B (früher: Hot Bird 8) ist ein kommerzieller geostationärer Kommunikationssatellit der Eutelsat.

Entwicklung

Der Satellit wurde im September 2003 als Hot Bird 8 von Eutelsat bei EADS Astrium in Auftrag gegeben.[1] Er wurde auf der Basis des „Eurostar-3000“-Satellitenbusses gebaut und hat eine geplante Betriebsdauer von 15 Jahren. Hot Bird 8 war der größte und leistungsstärkste Satellit, den Eutelsat bis zu diesem Zeitpunkt bestellt hatte. Er verfügt über 64 Transponder im Ku-Band, die 950 TV- und 550 Radioprogramme übertragen können. Die Solarzellen zur Stromversorgung haben eine Spannweite von knapp 40 m.

EADS Astrium lieferte unter den Bezeichnungen Hot Bird 9 und Hot Bird 10 noch zwei weitere baugleiche Satelliten, die inzwischen die Namen Eutelsat Hot Bird 13C sowie Eutelsat 33E tragen und auf 13° Ost bzw. 33° Ost positioniert sind.

Betrieb

Der Satellit wurde am 4. August 2006 21:48 UTC (nach Ortszeit schon der 5. August) vom russischen Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan aus gestartet. Als Träger diente eine Rakete des Typs Proton-M mit einer Bris-M-Oberstufe. Das Startgewicht betrug 4875 kg.

Nach dem Start und einigen Bahnmanövern unterging der Satellit intensive Tests auf den Positionen 1,7° Ost und 4° Ost, anschließend wurde er auf seine endgültige Position auf 13° Ost gebracht. Am 3. Oktober 2006 wurden alle Programme vom sich dort befindenden Hot-Bird-3-Satelliten auf Hot Bird 8 umgeschaltet, womit der kommerzielle Betrieb begann, und Hot Bird 3 anschließend auf 10° Ost verschoben werden konnte.[2]

Als Eutelsat am 1. März 2012 das Bezeichnungssystem der Satelliten änderte, erhielt Hot Bird 8 gemäß seiner Orbitalposition den Namen Eutelsat Hot Bird 13B.[3]

Störung aus dem Iran

Die Regierung im Iran versuchte offenbar Anfang 2010 mehrfach, den Sendebetrieb des Satelliten zu stören. Betroffen waren unter anderem die persischen Dienste von BBC und Voice of America, sowie das arabische Programm der Deutschen Welle. Hierzu sendete ein Störsender ein starkes Signal auf der Frequenz der Erdfunkstelle Usingen, von der aus der damals noch genannte Hot Bird 8 seine Programme erhielt. Durch die Software Sat-ID konnten Eutelsat-Mitarbeiter die Stadt Teheran im Iran als Quelle des Störsignals ausmachen. Die betroffenen Programme wurden für eine Zwischenzeit über andere Satelliten gesendet, welche durch das Störsignal nicht erreicht werden konnten.[4]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Astrium To Build Eutelsat's Hot Bird 8. Space Daily, 15. September 2003, abgerufen am 11. September 2012 (Lua-Fehler in Modul:Multilingual, Zeile 149: attempt to index field 'data' (a nil value)).
  2. Eutelsat's HOT BIRD 8 Satellite Goes Live. PR Newswire, 3. Oktober 2006, abgerufen am 19. September 2012 (Lua-Fehler in Modul:Multilingual, Zeile 149: attempt to index field 'data' (a nil value)).
  3. Eutelsat – Ein Name, eine Gruppe, eine Flotte. Eutelsat, 1. Dezember 2011, abgerufen am 10. September 2012.
  4. Christoph Seidler: Iran sabotiert Europas TV-Satelliten. Spiegel Online, 31. März 2010, abgerufen am 19. September 2012.

Weblinks

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