Astrognosie

Astrognosie

Die Astrognosie (aus dem Griechischen: „Sternenkenntnis“) ist die historische Bezeichnung für die Beschäftigung mit der Anordnung von Himmelskörpern und Asterismen (Sternbildern) am Sternhimmel, die man mit bloßem Auge sehen kann, einschließlich der Planeten und der Namen der einzelnen Objekte.

Zum Betätigungsfeld gehört:

  • die Einteilung des Sternhimmels in einen Satz Sternbilder – heute wird eine Auswahl von 88 verschiedenen Asterismen dazu verwendet
  • die Erfassung der Zugehörigkeit von Fixsternen zu den Sternbildern, das spielt insbesondere in der astronomischen Nomenklatur der Sternbenennung mit griechischem Buchstaben und Sternbild eine Rolle
  • die Darstellung der Sternbildgrenzen auf Sternkarten und durch Projektion des Sternhimmels in einem Planetarium

Dieses Themenfeld ist als Teilgebiet der Taxonomie der Astronomie zu sehen, das Grundlagen für die Systematik der astronomischen Phänomenologie und beobachtenden Astronomie erarbeitete.

Astrognosie steht neben den anderen klassischen Fachgebieten der Astronomie: Die Erforschung der physikalischen Eigenschaften (Astrophysik), sowie der Eigenbewegungen (Astrometrie) der Sterne, und Berechnung der Sternörter und Positionen der Himmelskörper (Himmelsmechanik, Ephemeridenrechnung).

In der historischen Astronomie beschäftigt man sich auch mit den Entwicklungen der heutigen Sternbilder, und den Asterismen, die in anderen Kulturen verwendet wurden (bzw. außerhalb der modernen internationalen Astronomie auch heute noch Verwendung finden). Dabei arbeitet man auch mit der Archäoastronomie und dem Kalenderwesen zusammen, da die Figuren am Sternhimmel die Grundlagen früher historischer Himmelskalender bilden.

Die Astrognosie bildet geschichtlich gesehen auch eine Grundlage der Astrologie, die sich mit der Deutung der Sterne befasst.

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