Seequark

Seequark

Als Seequarks (engl. sea quark) bezeichnet man virtuelle Quark-Antiquark-Paare, die in der Nähe von in Hadronen gebundenen Quarks (Stromquarks) aus Gluonen bzw. aus dem Vakuum entstehen und gleich danach wieder vernichtet werden (Vakuumfluktuation). Durch diesen Prozess entsteht um das eigentliche Strom- bzw. Valenzquark ein „See“ von Gluonen, Quarks und Anti-Quarks, zwischen denen Starke Wechselwirkung erfolgt.[1]

Obwohl die Quarks mit Flavour up, down (und mit Einschränkung auch strange) an sich relativ leicht sind, führt diese Wechselwirkung zu einer deutlichen Erhöhung der effektiven Masse der betreffenden Quarks. So erklärt man die beobachtete Masse der aus Quarks aufgebauten Hadronen wie Proton und Neutron, die jeweils größer ist als die Summe der Massen ihrer Valenzquarks. Dagegen sind die Massen der schweren Quarks charm, top und bottom so hoch, dass sie durch die Seequarks nicht nennenswert beeinflusst werden.[2]

Der Name Seequark stammt von der älteren Bezeichnung „Dirac-See“ für den Vakuumzustand der relativistischen Quantenfeldtheorie, bei dem ebenso ständig Paare aus Teilchen und Antiteilchen erzeugt und vernichtet werden.

Einzelnachweise

  1. J. Steinberger: Learning about Particles. Hrsg.: Springer. 2005, ISBN 978-3-540-21329-1, S. 130 ff. (archive.org).
  2. C.-Y. Wong: Introduction to High-energy Heavy-ion Collisions. Hrsg.: World Scientific. 1994, ISBN 978-981-02-0263-7, S. 149.